Auch wenn der Erfolg bislang noch ausbleibt und zu wenig Passsicherheit im letzten Drittel vorherrscht, macht Beierlorzer taktisch gesehen spannende Dinge: Gegen Bayern hat er jetzt sogar die Manndeckung ausgepackt, da Höger Coutinho spätestens ab Betreten des Sechserraums in Manndeckung genommen hat (jaja, Mannorientierung heißt das heute…). Auch von seinem 4-4-2 ist er zugunsten eines 4-2-3-1 abgerückt (nach dem Move gegen Gladbach, Skhiri in einer Art schiefen Raute nach vorne zu ziehen, bereits der zweite interessante Move als Matchplan), hat dann aber bald auf 4-1-4-1 umgestellt und die Bayern (Kovac?) damit in der ersten Halbzeit vor große Probleme gestellt. Ohne das Glück der beiden frühe Tore je Halbzeit weiß ich nicht, ob die Bayern das Ding so klar gewonnen hätten. Dass man nach hohem Rückstand und in Unterzahl weiter offensiv spielt, ist einerseits bewundernswert, andererseits aber auch schlecht fürs Torverhältnis (fragt nach in Paderborn – ein Club, der derzeit viele Parallelen mit dem Effzeh aufweist)
An der Isar sollte man sich hingegen mal fragen, warum 3 Abwehrspieler am Ende gelbe Karten hatten – und das nach Zweikämpfen gegen Kölner Stürmer, in denen sie so allein auf weiter Flur waren, dass sie foulen mussten. Wenn dir das gegen Köln schon passiert, was passiert dir dann erst gegen Mané-Salah-Firminho? Man täten in München sehr gut daran, den Sieg in seiner Höhe nicht als tatsächlichen Erfolg zu werten, sondern als von sehr viel Spiel- und, ja, auch Schiriglück geprägtem Einzelfall. Dazu präsentiert sich Boateng in erschreckender Verfassung und darf derzeit in den großen Spielen nicht als Alternative betrachtet werden.
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.